Bericht der RNZ
<<Rohrbach. (pop) Auch wenn sich gute Vorsätze, Optimismus, Tatkraft und Entschlussfreudigkeit wie ein roter Faden durch den Neujahrsempfang des Turnerbundes (TB) im voll besetzten Saal des alten Rathauses zogen, gab doch zwei Knackpunkte, die für Nachdenklichkeit sorgten. Und beide hatten mit der Rohrbacher ‚I’raditionskerwe“ zu tun. An dieser ist der TB neben der Freiwilligen Feuerwehr und der TSG als einer der Kerwevereine seit Jahr und Tag an vorderster Front beteiligt. Doch nun verkündete‘ Stadtteilvereinsversitzender Hans- Jürgen Fuchs, dass die Kerwe 2018 eventuell die letzte, sein werde, die in dieser Form stattfinde. Für 2019 werde man eine neue Konzeption finden müssen. Er begründete dies in der Hauptsache damit, dass die ‚Vereine für das Aufrechterhalten des Betriebs in den drei großen Zelten mehrere Hundert Leute aufbringen müssten. Allerdings habe er feststellen müssen, dass das Engagement für die Kerwe immer mehr abnehme. Und auch wenn der TB eine „gute Führungsstruktur und gute Leute“ aufweise, werde man diese Entwicklung nicht aufhalten können.
Dass TB-Geschäftsführer Michael Horsch noch ergänzte, dass der „gute Ertrag der Kerwe durch die Fixkosten wieder aufgefressen wurde“, passte in das Gesamtbild. Horsch hatte jedoch auch Positives über das zurückliegende Vereinsjahr zu berichten, in dem das „Herz“ nach dem 125. Vereinsgeburtstag 2014 und dem, Jubiläum ,,1250 jahre Rohrbach“ 2016 wieder „im normalen Takt“ geschlagen habe. Rund 100 Mitglieder sind im vergangenen Jahr neu hinzugekommen und ließen die Gesamtzahl auf über 800 steigen.
Genau diesen Zuwachs würdigte Bürgermeister Joachim Gerner als „tollen Indikator“ der Vereinsarbeit. Aus seiner Sicht sei der TB mit seinen zehn Abteilungen wirklich ein Traditionsverein und für die Stadt ein verlässlicher Partner, wenn es um die Steigerung der Lebensqualität in Rohrbach und in den Bergstadtteilen gehe. Mit Blick speziell auf die Kinder des Boxbergs und des Emmertsgrunds attestierte Gerner dem TB zudem, dass dieser mit dafür sorge, Integration durch Sport zur „gelebten Wirklichkeit“ werden zu lassen.
Untermauert wurde dies von der Vorsitzenden Bianca Fleck, die sich darüber freute, dass „wir von allen Heidelberger Sportvereinen den größten Anteil an unter siebenjährigen Mitgliedern haben“. Diese Zahl zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind, unser altes Gesiecht mit dem jungen zu verbinden“, so Flock. Schließlich müsse sich auch der TB fragen, ob sich der moderne, flexible, mobile und nach
Individualisierung strebende Mensch zur Ausübung .seiner sportlichen Neigungen für eine Institution entscheidet, die sich hinter dem Gesicht eines Fitnessstudios verberge, oder er dem vermeintlich nach altem Muff riechenden klassischen Sportverein beitrete.
In dem vom Pianisten Hao Yu vom Rohrbacher Liederkranz musikalisch umrahmten Neujahrsempfang zog Flock schlussendlich das Fazit, dass der TB sein Spektrum so zu erweitern habe, dass es „für jede Altersgruppe spannende Angebote abseits von Fußball und Turnen gibt“. Nur so könne es weiterhin gelingen, Tradition, Gegenwart und Zukunft wahrzunehmen.>>
Der Turnerbund wünscht allen Mitgliedern, allen Freundinnen und Freunden, allen Aktiven und Passiven einen tollen Start in das Jahr 2018, Gesundheit und sowohl im beruflichen wie im privatem Umfeld viel Erfolg.
Julia Fischer hat uns die Aufnahmen freundlicherweise zur Verfügung gestellt.