Eine große Stütze für seinen Stadtteil
Michael Kraft mit der Bürgerplakette gewürdigt – Viele kennen ihn von Stadtteilbegehungen
(RNZ 14.01.2020; von Wemer Popanda)
Rohrbach. Michael Kraft ist den meisten seiner Ehrenamtskollegen als Leiter des städtischen Regiebetriebs Reinigung bekannt: Er organisiert die Stadtteilbegehungen der städtischen Abfallwirtschaft und Stadtreinigung, an der größtenteils Ehrenamtliche – Bezirksbeiräte und Mitglieder der Stadtteil vereine – teilnehmen. Auch wenn er dort immer ein offenes Ohr für die im Stadtteil Engagierten hat und für sachkundige Auskünfte stets gerne zur Verfügung steht – dafür bekam der 58-Jährige die Bürgerplakette nicht. Was weniger Ehrenamtliche wissen: Kraft lenkt als stellvertretender Vorsitzender seit vielen Jahren die Geschicke des Turnerbunds 1889 Rohrbach.
Kraft engagiert sich seit rund 25 Jahren auch als Jugendtrainer und Betreuer im Fußball. Außerdem ist er aktiv beteiligt an „sämtlichen Veranstaltungen des Vereins“, so die Begründung der Stadt. Bei der 1250-Jahr-Feier in Rohrbach hat Kraft sogar die Organisation und Leitung des Festdorfs übernommen. Er bringe bei zahlreichen weiteren Aktivitäten in Rohrbach seine Erfahrungen ein und sei somit eine große Stütze für den Stadtteil.
Kraft kam am 20. Oktober 1961 als einer von zwei Söhnen eines aus Handschuhsheim stammenden Vaters und einer Rohrbacherin in Heidelberg zur Welt. Sein Vater war Hausmeister in der alten Polizeidirektion in der Rohrbacher Straße und hatte dort eine Dienstwohnung. Kraft wuchs also an einem besonderen Ort auf: inmitten sehr vieler Polizeibeamter.
In der Weststadt ging er erst auf die Landhausschule, danach auf die Theodor-Heuss-Realschule in der Altstadt. Seine berufliche Karriere als Beamter im Mittleren Dienst bei der Stadt führte ihn zuerst ins Sozial- und Jugendamt, dann ins Liegenschaftsamt. Seit 2005 arbeitet er im Amt für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung.
Als Kind spielte Kraft noch bei der TSG Ziegelhausen Fußball, doch nach dem Umzug der Familie nach Rohrbach wurde ihm der Weg zum Training zu weit. Warum er sich in Rohrbach schließlich für den Turnerbund und nicht für die TSG entschied, hat einen einfachen Grund: Kraft schätzte sein fußballerisches Können eher auf Kreisliga-Level ein, in der die Turnerbund-Mannschaft spielte. DieTSG-Elf dagegen trat in der Landesliga an – eine Nummer zur groß für den realistischen Jungen, der dann wohl öfter auf der Ersatzbank hätte Platz nehmen müssen. Das stellte sich schließlich auch als richtige Entscheidung heraus.
Im Alter von 32 Jahren wechselte er zu den Alten Herren und begann, die Fußballjugend des Turnerbunds zu trainieren. Dann kam es zu einem „schleichenden Prozess“, so Kraft. Zuerst verwaltete er die Kasse der Fußballabteilung und organisierte deren Feste. Vor acht Jahren wurde er dann zum Zweiten Vereinsvorsitzenden gewählt. In diesem Ehrenamt kümmert er sich um die Turnerbund- Veranstaltungen – beispielsweise den Neujahrsempfang und den Kerwestand – und betreut die Rugby-, Parkour- und CalisthenicsSportler. Doch gilt sein ehrenamtliches Augenmerk vor Ort nicht ausschließlich dem Turnerbund. sondern auch ganz Rohrbach, was ihn zu der besagten „großen Stütze für den Stadtteil“ macht.
Kraft ist seit 17. September 1987 mit der gebürtigen Petra Rühle verheiratet und Vater von drei Söhnen. Besonders gut im Gedächtnis haften geblieben ist ihm das vor drei Jahren gefeierte Jubiläum „1250 Jahre Rohrbach“. Damals sei eine „unheimliche Motivation“ entstanden, die bis heute anhalte.