Krafttraining – mit dem eigenen Körpergewicht
Calisthenics ist die neue Trendsportart – Der Turnerbund Rohrbach ‚bietet sie jetzt an.
Bahnstadt. (sm) Hängen, drücken, ziehen – und ·das nur mit dem eigenen Körpergewicht: Calisthenics ist nicht nur in der Streetworkcut-Szene beliebt, sondern hat inzwischen auch in Vereinen seine Anhänger. Beispielsweise im‘ Turnerbund Rohrbach (TBR). Dort wird seit letztem Jahr diese Sportart angeboten, die von kleinen Gruppen in New York begründet wurde. In Sportparks und auf Spielplätzen begannen sie, vorhandene Gerüste, Stangen und Bänke in ihr Training zu integrieren. Aber so ganz neu ist diese Art des unmittelbaren Körpereinsatzes nicht, denn im Rahmen des Sportunterrichtes an Schulen gibt es sie schon länger. Sie werden dort „Körpergewichtsübungen“ oder „Spannungsübungen“ genannt. Doch mit neuern Namen und anderem Terrain, nämlich dem urbanen Raum, findet Calisthenics – der Name kommt aus dem Griechischen („kalos“ bedeutet gut, „sthenos“ Kraft) – neue Anhänger.
15 bis 20 Vereinsmitglieder – die Zahl schwankt je nach Trainingstag – haben sich beim TBR zusammengefunden und üben zurzeit im Trainingsbereich der Gadamerhalle in der Bahnstadt. TBR-Geschäftsführer Michael Horsch ist stolz, dass aufgrund der guten Nachfrage eine eigene Abteilung für Calisthenics gegründet werden konnte. Um diesen neuen Trend zu praktizieren, braucht man eigentlich keine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio oder einem Verein, denn man kann ihn auch weitgehend im Freien oder auf Sportplätzen ausführen. Doch das Training in der Gemeinschaft und mithilfe von erfahrenen Sportlern ist hilfreich, zumal, wie in der Gadamerhalle, auch Trainingsgeräte zur Verfügung stehen. Für Klimmzüge gibt es eine Stange mit Ringen, an der man Rücken, Arme und Schultern trainieren kann. Man kann aber auch Rollen oder
Armbeugen machen. Liegestützen sind mit das Wichtigste bei Calisthenics. Man macht sie auf dem Boden oder, wie in der Gadamerhalle, auch am Barren. Eine weitere Art von Krafttraining nur mit dem eigenen Körper ist der Handstand, den man in einer schwereren Form auch mit Liegestützen kombinieren kann. Bei guter körperlicher Verfassung kann Calisthenics auch für nicht mehr ganz junge Menschen interessant sein. Viele Interessenten kommen von der Outdoor-Bewegungsart
„Parkour“, die es schon länger beim TBR gibt und bei der versucht wird, im Weg stehende Hindernisse durch Kombination verschiedener Bewegungen so effizient wie möglich zu überwinden. Silas Eiden erzählt, dass auch Tänzer, Turner und sogar Basketballer ihr Interesse an Calisthenics zeigen. Begründer der Gruppe ist Sven Ziegel. Er sitzt in einem extra für die Sportart angefertigten Rollstuhl und zeigt Erstaunliches an den Geräten. Am Barren drückt er sich samt Rollstuhl problemlos hoch oder hängt kopfüber an der Stange.
Die Calisthenics-Abteilung des Turnerbund Rohrbach trainiert in der Gadamerhalle inder Bahnstadt. Foto: Andreas Harsch
Info: Wer Interesse an Calisthenics hat, kann in der Gadamerhalle in der Bahnstadt dienstags oder donnerstags ab 19 Uhr beim Training vorbeischauen.
(Foto: Andi Horsch)