„Sport ist die schönste Nebensache der Welt“ (RNZ: 30. April – 1. Mai 2019)
Ehrungsabend beim Turnerbund Rohrbach: Vortrag über die Bedeutung des Sports und Würdigung der Mitglieder
Boxberg. (pop) Als gute Idee des Turnerbundes Rohrbach (TBR) stelle sich heraus, Hermann Ebert als Gastredner des Ehrungsabends in der Vereinsgaststätte auf dem Boxberg gewonnen zu haben. Denn dieser hatte für die vielen Gäste jede Menge Informationen in Sachen „Langjährige geistige und körperliche Fitness“ parat. Doch zunächst freute sich die TBR-Vorsitzende Bianca Flock mit Blick auf die zu Ehrenden darüber, „850 gelebte Mitgliederjahre“ willkommen heißen zu können. Diese Jahre stehen aus ihrer Sicht sowohl für die „sportliche Aktivität mit Höhen und Tiefen“ als auch für „Funktionärsarbeit mit manch schlafloser Nacht.“
Jedoch auch dafür, über „das gesellige Zusammensein das soziale Miteinander gefördert“ zu haben. Somit seien die 850 Jahre unter dem Strich „Fundament und Baustein des Vereins“. Alleine 300 Jahre gehen sozusagen auf das Konto von Erna und Christian Gramlich, Gerd Herle, Jutta Herbig, Michael Horsch und Rudi Karmann. Und zwar deshalb, weil dieses Sextett dem TBR seit jeweils 50 Jahren die Treue hält. Wiederum auf 240 Mitgliedsjahre bringen es Hans und Helmut Moskorz, Gerhard Leibbrand und Klaus Oestringer, die bereits vor 60 Jahren für den TBR als ihre sportliche Heimat entschieden hatten. Gleichfalls auf der Ehrungsliste standen Edeltraut Lux, Jana und Mirko Schröpfer, Host Wegel, Karl-Heinrich Christ und Doris Sauter, die auf ein Vierteljahrhundert im TBR zurückblicken können. 15 Jahre mehr sind es im Falle von Thorsten Beyer, Erika Horsch, Günther Kurzim und Sven Bopp.
Alle Gäste ließ Ebert danach wissen, dass Sport selbstredend „etwas mit unserer Psyche zu tun hat“. Dokumentiert worden sei dies im Lehrbuch „Bewegung und seelische Gesundheit“, in dem unter anderem auf die Effekte „moderater Bewegung“ eingegangen worden sei. Unter „moderat“ zu verstehen sei beispielsweise 120- bis 150-minütiges Fahrradfahren, Schwimmen oder Spazierengehen pro Woche. Hierdurch würde aber nicht nur das subjektive Wohlbefinden gefördert, sondern auch das soziale Wohlgefühl. Letzteres deshalb, weil sich „Menschen in Gruppen wohler fühlen“.
Obendrein werde aber auch der Umgang mit Situationen des Stresses, „in dem heute alle sind, um am meisten die Rentner“, deutlich besser, wenn man sich ein paar Mal im Monat bewege, ergänzte der Mitbegründer des 1988 aus der Taufe gehobenen Vereins für Gesundheitssport Leimen. Gleiches gelte für das Gefühl der Niedergeschlagenheit. Denn durch Bewegung würde ein „Gute-Laune-Hormon“ ausgelöst. Damit ist für Ebert freilich noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Er verwies nämlich auf das „Tor zum Gedächtnis“ und damit auf jenen Hirnbereich, der im Laufe der Zeit kleiner werde. Mit der Folge, dass man immer vergesslicher werde – bis hin zur Altersdemenz.
Doch durch fünf- bis sechsmalige Bewegung pro Woche, die bewirke, dass das Hirn neue Nervenzellen bilde, werde besagtes Tor länger offengehalten. „Sport ist die schönste Nebensache der Welt“, so Eberts Fazit, „er ist Gesundheit und bedeutet Glück, und für wen ist Glück schon eine Nebensache?“